In diesem Artikel erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen eine Bestandsgenauigkeit von 100 Prozent erreicht und Sie dispositionsbedingte Produktionsausfälle vermeiden können.
100 % Bestandsgenauigkeit?
Eine Bestandsgenauigkeit von weniger als 90 Prozent führt zu nicht erfüllten Produktionsaufträgen und schlimmstenfalls zur Verdrängung vom Markt. Als Staufen seine Arbeit bei Vertiv aufnahm, lag die Bestandsgenauigkeit bei 48 Prozent. Durch den Einsatz von schlanken Dispositionswerkzeugen wie PFEP, Tugger-Routen, ABC/XYZ-Analyse, die Festlegung fester Nutzungspunkte und fester Standorte für gängige Teile sowie die Lieferung von Bausätzen und Entwicklung von Standards gelang bereits in den ersten drei Monaten eine Erhöhung der Bestandsgenauigkeit auf 70 Prozent. Innerhalb weiterer drei Monate wurden durch die Umsetzung von Shopfloor Management (SFM) zur Verfolgung der Dispositionsprozesse 99,8 Prozent erreicht. Die Bestandsgenauigkeit liegt seither kontinuierlich bei 99,8 Prozent, ohne dass es zu dispositionsbedingten Produktionsausfällen kommt.
DIE ANWENDUNG DER 5 GRUNDPRINZIPIEN DES LEAN MANAGEMENT
Umsetzungsplan
Bei der Umsetzung dieses Projekts sind 5 Schritte hervorzuheben, mit denen Vertiv Monterrey in puncto Bestandsgenauigkeit und Vermeidung dispositionsbedingter Produktionsausfälle ein solches Niveau erreichte:
- Erstbewertung von Dispositionsprozessen
- Sensibilisierung von Führungskräften
in der Lieferkette - Einführung von Dispositionswerkzeugen
- Automatisierung von Transaktionen
- Umsetzung von SFM enschließlich Coaching
Der Schlüssel zum Umsetzungserfolg lag in der Bereitschaft des gesamten Teams von Vertiv Monterrey, alles zu geben, um in diesem Veränderungsprozess erfolgreich zu sein.
Wenn man krank ist, ist Selbstmedikation nicht das Mittel der Wahl. Man sollte lieber den Arzt aufsuchen. Ähnlich verhält es sich, wenn man ein Problem mit dem Materialfluss oder der Lieferkette hat: Man holt sich den Rat eines Experten.
LUIS ALFONSO LARA ESCAMILLA
Betriebsleiter, VERTIV CO.
Luis Alfonso Lara Escamilla verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in Produktionsunternehmen mit globaler Präsenz wie Vertiv, SAFRAN Aerospace, SKF Sealing Solutions oder Condumex Autopartes. In verschiedenen Managementpositionen stellte er leistungsstarke Teams auf allen Ebenen zusammen. Auf der Grundlage von kontinuierlicher Verbesserung, Respekt, Disziplin, Befähigung und Verantwortlichkeit schuf er eine exzellente Unternehmenskultur.
Im Interview mit Luis Alfonso Lara Escamilla
Herr Lara, was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung dieses Projekts?
Die größten Herausforderungen für die Umsetzung des Projekts waren Kommunikation und Teamarbeit. Wie bei vielen anderen Unternehmen gibt es auch bei Vertiv verschiedene Bereiche, die den Materialfluss beeinflussen: Logistik, Produktionsverfahren, Beschaffung, Technologie usw. Jeder Bereich hat seine eigenen Ziele und Prioritäten. Es ist kompliziert, die Bemühungen auf einen einzelnen Plan und ein gemeinsames Ziel auszurichten. Erfreulicherweise wurde dieses Ziel dank des anfänglichen Analyseprozesses und der Einbeziehung des Managements erreicht.
Welche Vorteile brachte die Umsetzung mit sich?
Ultimatives Ziel des Projekts war es, das Material zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar zu haben. Das haben wir geschafft. Uns wurde aber auch bewusst, wie wichtig die Zusammenarbeit, die ordnungsgemäße Umsetzung von Systemen und Prozessen und der angemessene Einsatz von Technologie sind. Wir haben ein visuelles System eingerichtet, zu dem alle Beteiligten Zugang haben. So konnten wir die notwendige
Welche Auswirkungen hat das Projektergebnis auf andere Geschäftsbereiche?
Dieses Projekt wird definitiv auf alle Produktionslinien übertragen und auch zur Umsetzung in anderen Betrieben der Gruppe vorgeschlagen. Dadurch erreichen wir ein höheres Produktivitätsniveau und eine bessere Bestandskontrolle, was wiederum die Rentabilität steigert und den Cashflow verbessert.
Über VERTIV
Vertiv ist ein globaler Anbieter von kritischen digitalen Infrastrukturen und Kontinuitätslösungen, der Branchen wie Rechenzentren, Kommunikationsnetze und kommerzielle sowie industrielle Einrichtungen bedient. Das Unternehmen bietet eine umfassende Palette an Hardware, Software, Analytics und Dienstleistungen, um die Verfügbarkeit und Effizienz von IT-Infrastrukturen zu gewährleisten.
2740
Globale Patente
27.000
Mitarbeitende Weltweit
JETZT DAS Magazin ALS DIGITALE VERSION ODER PRINTAUSGABE ANFORDERN
Magazine
Produktionslogistik: Datengetrieben und effizient
Um erfolgreich für einen OEM arbeiten zu können, sind für die Intralogistiker von Rhenus Automotive Kommunikation und IT-Harmonisierung entscheidend. Während die Harmonisierung der Daten es ermöglicht, in Echtzeit auf Abweichungen zu reagieren, sorgen intensive mehrsprachige Schulungen dafür, dass auch in modernen Produktionsumgebungen mit Fahrerlosen Transportsystemen und Pick-by- Light-Prozessen alles schnell und fehlerfrei läuft.
Mehr erfahren
Magazine
Eine logistische Revolution wird zum Wendepunkt der betrieblichen Effizienz
Saint-Gobain, ein multinationaler Riese, dessen Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, ist seit Langem ein Synonym für hochwertige Produkte.
Mehr erfahren
Magazine
„Kundenzufriedenheit nicht verhandelbar“ – Wenn Operational Excellence lebenswichtig wird
Für das Medizintechnikunternehmen Ypsomed steht die Liefertreue und damit das Wohl der Patientinnen und Patienten an erster Stelle. Ypsomed setzt daher konsequent auf Operational Excellence. Das hilft dem Unternehmen auch dabei, trotz Produktionsstandorten in der Schweiz und in Deutschland die Kosten im Griff zu behalten. Zusätzlich verfolgt Ypsomed eine Near-Shoring-Strategie, um Transportwege zu verkürzen und damit parallel auch die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Mehr erfahren